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Intravitreale Therapien
Was ist das?
Eine intravitreale Therapie beinhaltet die Einspritzung eines Medikamentes mittels Spritze in das Auge (sogenannt IVOM = intravitreale operative Medikamentenapplikation).
Wann oder Warum braucht es das?
Diese Therapie wird durchgeführt, wenn es feuchte Wassereinlagerungen in der Netzhaut gibt und die Netzhaut die Makula verändert. Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens der Netzhaut. Bei einer feuchten (Wassereinlagerungen in der Netzhaut) Veränderung der Makula kommt es zu einer Sehverschlechterung, das Lesen wird schlechter, gerade Linien werden wellig, verzogen wahrgenommen.
Häufige Krankheitsbilder sind feuchte altersbedingte Makuladegeneration, Makulaschwellung (Makulaödem) bei Diabetes und nach Thrombosen am Auge (Netzhaut-Venenverschluss).
Diese Therapieart gibt es noch nicht allzu lange. Bevor diese Therapie existierte, konnte man den Patienten mit diesem Krankheitsbild nicht helfen.
Fragen und Antworten zum Thema
Jetzt mit der IVOM gibt es eine Therapie, die eine feuchte Makulaerkrankung doch gut behandeln kann. Die Erkrankung wird im Verlauf zwar nicht bessern, jedoch zumindest aufgehalten
Diese Therapie ist im Allgemeinen gut verträglich. Aber man sollte sich selbst nichts vormachen, auch mit der IVOM werden die Augen altersgemäss schlechter, Grunderkrankungen wie Diabetes und hoher Blutdruck können die Netzhaut weiter schädigen.
Intravitreale Injektionen werden für Medikamente vorgenommen, welche direkt ins Auge appliziert werden müssen damit sie wirken. Solche Injektionen werden aktuell sehr häufig durchgeführt, und dank dieser neuen Behandlungen können heute viele Krankheitszustände verbessert werden, für welche es vor Jahren noch keine Therapien gab.
In der Regel müssen die Injektionen in regelmässigen Abständen von 1-3 Monaten und über einen längeren Zeitraum von meist mindestens 2 Jahren durchgeführt werden, da dies meist die einzige Therapiemöglichkeit ist, um das Augenlicht zu erhalten. Diese Therapien sind aber sehr individuell und können sich auch über einen längeren Zeitraum erstrecken. Mehr dazu unter «Diese Therapie ist eine Dauertherapie»
Die feuchte Makula trocken zu bekommen oder zumindest wird mit der intravitrealen Medikamenteninjektion versucht, den bestehenden Zustand zu stabilisieren und eine weitere Verschlechterung zu vermeiden.
Das ist mit der sogenannten IVOM in den meisten Fällen zu erreichen. Innovative Medikamente wie Lucentis®, Eylea®, Ozurdex®, Beovu®, Vabysmo® können das Fortschreiten von Makula- und Netzhauterkrankungen verhindern. Sie werden in regelmäßigen Abständen in den Glaskörper injiziert, der die Wirkstoffe langsam an die Netzhaut abgibt.
Diese Therapie ist eine Dauertherapie!
Die Wirkung einer Injektion in das Auge ist zeitlich begrenzt. Im Schnitt benötigen die Patienten ca. 7-8 Injektionen im Jahr, einige Patienten kommen mit wenigen Injektionen aus, andere brauchen monatlich eine Injektion, um das Augenlicht so lange wie möglich zu erhalten.
Der Augenarzt behandelt lediglich die Folgen der Erkrankung, nicht die Ursache!
Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich die Ursache der feuchten Makula zu bekämpfen.
Die Netzhauterkrankung kann mit dieser Therapie zwar nicht geheilt werden, aber über Jahre gebremst werden und somit weiteren Sehverlust verlangsamen.
Bei den meisten Patienten muss die Therapie dauerhaft alle vier bis acht Wochen erfolgen. Die Behandlung ist für alle Beteiligten zeitaufwendig: (im Schnitt ca. 7-8 Spritzen pro Patient und Jahr, dann die notwendigen Kontrollen, da kommen schnell 20 Konsultationen beim Augenarzt pro Patient im Jahr zusammen). Diese häufigen Termine stellen eine große Belastung für den Patienten selbst und für die – ihn – begleitende Angehörige dar.
Uns ist dies bewusst. Wir als Praxis möchten die Injektion so kurz und schmerzlos wie möglich gestalten. Wir bieten nach der Behandlung einen Kaffee an, bei dem wir Ihren Puls kontrollieren und Ihnen die nötige Nachbehandlung zur Verfügung stellen (Verabreichung von Salben). Bei diesem Anlass ergibt sich die Möglichkeit, sich auch mit anderen Patienten auszutauschen, die ebenfalls betroffen sind.
Was ist wenn man nichts macht?
Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) wird das Sehen in der Regel in wenigen Wochen schlechter, teilweise bis auf das Sehen von knapp Handbewegungen. Ganz blind wird man in aller Regel nie, das Umfeldsehen bleibt erhalten. Dies führt zu starken Einschränkungen.
Bei Venenthrombosen und Diabetes kann es unbehandelt zu einer Erblindung kommen, und weitere Komplikationen wie ein grüner Star, Netzhautablösungen, Blutungen ins Auge und anderes mehr sind möglich.
Insbesondere bei einer Zuckererkrankung (Diabetes) ist am allerwichtigsten eine gute Zucker- und Blutdruckeinstellung.
Welche Medikamente gibt es?
Als zugelassene Medikamente stehen Lucentis, Eylea, Ozurdex, Beovu und Vabysmo für die IVOM-Therapie zur Verfügung. Lucentis und Eylea sind in ihrer Wirksamkeit gleichermassen als Mittel der ersten Wahl anzusehen. Die zwei neueren Medikamente sind Beovu und Vabysmo.
Ozurdex ist ein Kortison-Medikamententräger, welches v.a. bei Entzündungen ins Auge gespritzt wird und der seine Wirkung über Monate im Auge dosiert abgibt (wird nur in Spezialfällen indiziert), da mit einem höheren Komplikationsrisiko verbunden).
Beovu hat ebenfalls eine etwas höhere Komplikationsrate und wird ebenfalls nur in Spezialfällen injiziert. Welches Medikament für Sie das richtige ist, entscheidet der/die Arzt/Ärztin.