Trockene Augen / Blepharitis Syndrom (DEBS)

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Vielfältige Ursachen

Das trockene Auge

Hornhautentzündung: Die Gefahren des chronisch trockenen Auges

Das trockene Auge, eine Form der Bindehautentzündung kann Teil einer Grunderkrankung sein oder schwere Beschwerden mit Folgeschäden auslösen. Das trockene Auge-Syndrom bzw. Oberflächenbenetzungsstörung  ist weit verbreitet. Es ist eine multifaktorielle Erkrankung und tritt in verschiedenen Schweregraden auf. Dauerhaft trockene Augen bedürfen  ärztlicher Abklärung und Behandlung, denn sie können nicht nur Anzeichen einer zugrundeliegenden Erkrankung sein, sondern können auch selbst schwerwiegende Entzündungen der Augen verursachen. Die chronische Trockenheit kann die Augenoberfläche aufrauen und zu Schäden führen, die einen Entzündungsprozess auslösen – im schlimmsten Fall droht eine schwere Hornhautentzündung, welche eine Sehminderung zu Folge hat bis hin zur Invalidität führen kann. Zudem sind trockene Augen generell infektionsanfälliger als normal befeuchtete.

Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von trockenen Augen

Das Krankheitsbild ist vielfältig, und auch die Ursachenforschung muss verschiedene Aspekte beleuchten, damit eine gesicherte Diagnose gestellt und die geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.

Eine chronische Entzündung des Lidrands kann zur Verstopfung der Ausführungsgänge der Drüsen am Lidrand führen. Ausserdem können rheumatische Krankheiten (wie das Sjögren-Syndrom), Diabetes mellitus oder Erkrankungen der Schilddrüse zu trockenen Augen führen. Ebenso führen einige Hauterkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis, Akne oder Rosacea zu diesem Krankheitsbild. Des Weiteren können Medikamente wie die Antibabypille oder Schlafmittel trockene Augen verursachen, und auch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft und des Klimakteriums gehört zu den Auslösern. Allergien, Lähmungen der Gesichtsnerven oder Mangelerscheinungen aufgrund qualitativer Unterernährung sowie angeborene Missbildungen wie fehlende Tränendrüsen oder verstopfte Tränenkanäle sind weitere Ursachen. Schliesslich sind noch Schädigungen des Auges durch Unfälle, Verbrennungen und Verätzungen zu nennen, und auch ein augenchirurgischer Eingriff kann zu trockenen Augen führen. Nicht zu vernachlässigen sind ungünstige Umgebungsbedingungen wie die stundenlange Arbeit am Computer in Räumen mit hoher Feinstaubbelastung und niedriger Luftfeuchtigkeit.

​Patienten sollten die Ursache sorgfältig von Augenärzten abklären lassen. Augenärzte haben unterschiedliche Untersuchungsmethoden, mit denen die Ursachen identifiziert werden können. Hier sind die Dickenmessung der Tränenflüssigkeit, die Analyse der Fettschicht und Schleimanteile (Farnkrauttest) und die sogenannte Reiz- und Basis-Sekretion zu nennen. Die Aufreiss-Zeit und die Blinkfrequenz geben ebenfalls Aufschluss über die Ursachen, und auch mit der Anfärbung der Tränenflüssigkeit kann die Diagnose gesichert werden.

Meist lassen sich die Symptome mit einfachen Mitteln lindern

Oftmals bessern sich die Symptome allein durch:

Die vielen Vorteile eines gesunden Tränenfilms

Die Befeuchtung der Augenoberfläche mit der natürlichen Tränenflüssigkeit ist für die Augengesundheit sehr wichtig, denn der Tränenfilm erfüllt mehrere Aufgaben. Er sorgt für das Feuchthalten der Horn- und Bindehaut und ist wichtig für die Sauerstoffversorgung der äusseren Hornhaut. Kleinste Unebenheiten auf der Hornhaut werden durch den Tränenfilm geglättet, kleine Fremdkörper ausgeschwemmt und das Eindringen von Viren oder Bakterien vermindert.

Das vegetative Nervensystem regt die Tränendrüse und weitere kleinere Drüsen im Auge sowie am Lidrand zur kontinuierlichen Produktion der Flüssigkeit an, die mit dem Lidschlag im Fünf- bis Zehn-Sekundentakt gleichmässig auf der Augenoberfläche verteilt wird. Ist dieser Prozess gestört, fehlt der nötige Tränenfilm oder ist nur unzureichend vorhanden. Diese Augenerkrankung trägt die Bezeichnung Sicca-Syndrom und ist eine Benetzungsstörung des Auges. Probleme mit trockenen Augen führen unbehandelt zu weitreichenden Augenerkrankungen mit Sehstörungen bis hin zur Zerstörung der Hornhaut und Erblindung.

Aufbau des Tränenfilms

Obwohl der Tränenfilm mit lediglich 10 Mikrometern hauchdünn ist, verfügt er über mehrere Schichten. Die Flüssigkeit enthält Antikörper, Proteine, Enzyme sowie wässrige, schleim- und fetthaltige Komponenten. Insgesamt befinden sich in der Tränenflüssigkeit mehr als 700 Substanzen. Unmittelbar auf der Oberfläche des Auges liegt die schleimhaltige Schicht, die in der Lage ist, kleine Unebenheiten zu korrigieren und für ein Haften des Tränenfilms auf dem Auge sorgt. Den weitaus grössten Teil bildet die wässrige Schicht in der Mitte des Auges, in der gelöste Enzyme und Antikörper der Gesunderhaltung der Augen dienen. Aussen ist der Tränenfilm sehr fetthaltig, was den Effekt hat, dass die Tränenflüssigkeit nicht einfach aus dem Auge fliessen und schnell verdunsten kann.

Fragen und Antworten zum Thema

Mit welchen Symptomen machen sich trockene Augen bemerkbar?

Sehr häufig wird ein unangenehmes Druckgefühl im Auge wahrgenommen, das damit zu erklären ist, dass die Drüsen am Lid und in der Bindehaut unter Stress stehen. Dieses Druckgefühl hat übrigens nichts mit dem von vielen Menschen gefürchteten hohen Augeninnendruck zu tun, der zur mangelhaften Durchblutung des Sehnervs führen kann und ein Symptom des sogenannten Glaukoms oder Grünen Stars ist. Dieser erhöhte Augeninnendruck ist deshalb so gefährlich, weil er leider nicht als Druckgefühl vom Patienten wahrgenommen wird, sodass die Krankheit lange Zeit unbeachtet voranschreiten kann.

 

Trockene Augen spürt man jedoch sehr wohl und zwar mit einem unangenehmen Stechen, Kratzen oder Fremdkörpergefühl, als wenn man Sand in die Augen bekommen hätte. Die Augen fühlen sich also tatsächlich trocken an. Oft ist dieses Gefühl damit verbunden, dass man die Augen unbedingt schliessen will und eigentlich vermutet, dass die Augen müde sind und eine Regeneration benötigen.

 

Trockene Augen fühlen sich also gereizt an. Dieses Problem verstärkt sich, wenn der Tränenfilm sehr dünn ist oder nicht gleichmässig auf dem Auge verteilt wird. Als Resultat erhält die Tränendrüse von der gereizten Hornhaut das Signal, mehr Flüssigkeit zu produzieren. Damit ist das Problem leider nicht gelöst, denn diese Tränenflüssigkeit ist sehr dünn und liegt somit nicht stabil auf dem Auge. Das Phänomen wird deshalb auch als „paradoxes Tränen“ bezeichnet: Die Augen fangen sehr schnell an zu tränen, besonders wenn sich der Betroffene in beheizten oder klimatisierten Räumen aufhält oder die Umgebung rauchig, windig oder kalt ist. Trotzdem bleibt das Problem bestehen, denn die Augen sind nach wie vor zu trocken, und die Symptome können nicht verschwinden.

 

Neben dem allgemeinen Gefühl, dass die Augen gereizt sind, ist auch eine erhöhte Lichtempfindlichkeit festzustellen, mit der die Hornhaut auf die Trockenheit reagiert. Im weiteren Verlauf wird die Oberfläche zunehmend rau und wund. Jetzt verstärken sich die Sehprobleme, das Fremdkörpergefühl und auch die Lichtempfindlichkeit, auch eine Augenentzündung kann die Folge sein.

Mit welcher Therapie kann dem Patienten geholfen werden?

Wenn die Ursache feststeht, kann eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Entscheidend ist, welche Phase des Tränenfilms beeinträchtigt ist. Zum einen besteht die Möglichkeit, die Drüsen zu stimulieren und die Produktion des Tränenfilms wieder zu normalisieren. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Ersatzflüssigkeiten, die im Auge die Funktionen des fehlenden Tränenfilms übernehmen. Diese „künstlichen Tränen“ werden in einer fast unüberschaubaren Vielzahl angeboten, wobei nicht alle Produkte den versprochenen Effekt haben. Die überwiegende Zahl der Produkte ist für das Auge ungefährlich, denn es handelt sich nicht um eine chemische, sondern lediglich um eine physikalische Behandlung, die mit einer Pflege der Haut durch Feuchtigkeitscremes verglichen werden kann.

Die Augentropfen werden dabei vorsichtig in den unteren Bindehautsack geträufelt, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die Tropfenspitze nicht mit dem Auge in Berührung kommt. Viele Patienten empfinden die Verwendung von Salben und Gels in Tuben als einfacher, denn diese kann man in die Nasengrube legen. Nun drückt man einfach hinten auf die Tube, und ein Tropfen des Präparats fällt fast automatisch in den Bindehautsack. Jetzt sollte man die Augen bis zu drei Minuten geschlossen halten, damit sich die künstlichen Tränen optimal verteilen.

Bei dieser Therapie müssen speziell Allergiker darauf achten, dass die Konservierungsstoffe die Augen nicht zusätzlich reizen. In diesem Fall muss auf Medikamente ohne Konservierungsstoffe zurückgegriffen werden.

Manchmal reicht diese Ersatztherapie nicht aus. Entzündungshemmende Augentropfen, eine Lidmassage oder die Augenreinigung mit spezieller Seife ist dann empfehlenswert. Darüber hinaus sollte man bei der Wahl der Augenkosmetik reizarme Produkte bevorzugen und auf keinen Fall an der Innenkante des Unterlides einen Kajalstift benutzen, da dieser die Drüsenausgänge verstopft.

Leidet der Betroffene morgens unter verklebten Augen oder einem besonders unangenehmen Trockenheitsgefühl, sind lauwarme Umschläge mit Schwarzteebeuteln ein bewährtes Mittel, wohingegen vom Ausspülen mit Wasser abgeraten werden muss. Dies verschafft nur kurze Zeit Erleichterung, denn es wird damit die gesamte Tränenflüssigkeit ausgespült und letztlich das Problem sogar verschlimmert.

Trockenes Auge, Blepharitis Syndrom - Was ist das?

Das Trockene Auge / Blepharitis Syndrom (DEBS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Augenlider. Sie wird durch eine übermässige Vermehrung von eigentlich normalen Bakterien verursacht, die entlang der Lidränder und an den Haarwurzeln der Wimpern leben. Diese Bakterien sind in jedem Auge vorhanden, daher kann DEBS jeden Menschen treffen. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter und dem Tragen von Kontaktlinsen.

Ein bakterieller Teufelskreis entsteht 

Besonders Bakterien der Staphylokokkus-Familie produzieren einen Biofilm aus Ablagerungen, in dem sich die Haarbalgmilben (Demodex) wohlfühlen und fleissig weiter vermehren. Ab einer bestimmten Bevölkerungsdichte erzeugen die Bakterien Giftstoffe, die das Gewebe der Augenlider durchdringen. Dort verursachen sie Entzündungen und die Tränendrüsen können weniger Tränen produzieren. Dadurch werden die Augen wiederum anfälliger gegen Bakterien. 

Die chronische Entzündung am Lidrand ist der Beginn eines Teufelskreises: Wenn die Lidranddrüsen nicht gut funktionieren, ist der Tränenfilm instabil, läuft immer wieder ab (Tränen) oder verdunstet zu früh. Dies führt zu einer Reizung und Entzündung der Bindehaut (Fremdkörpergefühl, Brennen, Lichtempfindlichkeit). Damit verstärkt sich auch wieder die Entzündung der Lidranddrüsen. Die sog. IPL-Therapie (siehe weiter unten im Text) kann dazu beitragen, genau diesen Teufelskreis zu durchbrechen und den Augen helfen, wieder zu einem normalen entzündungsfreien Zustand zu finden.

Ein Wort zu Milben:

Ablagerungen und Hautschuppen sind die Hauptnahrungsquelle von Haarbalgmilben (Demodex), die sich folglich gern an den Haarwurzeln der Wimpern ansiedeln. Die Ausscheidungen von Milben bilden weitere Ablagerungen und können Allergien auslösen.

Wohin führt das?

Augenlider sind natürlicherweise schwer zu reinigen und so können sich Ablagerungen, Bakterien und gefährliche Giftstoffe mit der Zeit stark anhäufen. Ständige schmerzhafte Entzündungen, Kontaktlinsen-Unverträglichkeit, Verformung der Augenlider und Wimpernfehlwachstum sind nur einige der möglichen Folgen. Oftmals treten auch schwere Schäden an den Meibomdrüsen und den Tränendrüsen auf. Geschädigte Drüsen können nicht wiederhergestellt werden!

Die zur Zeit beste Lösung:
IPL-Therapie

Die IPL (Intense Pulsed Light) oder auch IRPL Therapie (Intense Regulated Pulsed Light) genannt, ist eine moderne Lichttherapie, die mit der Lasertechnologie vergleichbar ist, um eine Linderung der Beschwerden zu erreichen. Diese Therapie wird von spezialisierten Augenärzten durchgeführt.

Mit wenigen, regelmässigen Behandlungen können Sie Ihre Tränendrüsen vor irreparablen Schäden bewahren. Die Lichttherapie besteht aus drei bis vier Behandlungssitzungen im Abstand von jeweils vier Wochen, danach Anwendungswiederholung nach 12 bis 18 Monaten – ähnlich der professionellen Zahnreinigung bei Ihrem Zahnarzt, welche nach 6 bis 12 Monaten erfolgt.

Was ist die IPL-Therapie und wie funktioniert diese?

Die IPL-Lichttherapie (Intense Pulsed Light) ist eine Behandlungsmethode, die seit 1993 in der Dermatologie verwendet wird. Mit intensiven Lichtimpulsen kann man z.B. Rosazea, Besenreiser oder Pigmentstörungen mildern und heilen. Die Licht­therapie kann mit speziellen Energiepulsen auch den Stoffwechsel des Bindegewebes anregen und so zu einer Hautstraffung beitragen. Bei der IPL-Therapie wird mit Hilfe einer Xenon-Lichtquelle die Lichtenergie direkt in die Hautschichten abgegeben. Dies führt unmittelbar zu einer Erwärmung und dadurch zu einer Mehrdurchblutung der Haut und regt viele biochemische Vorgänge an, die man therapeutisch steuern und nutzen kann.

Die IPL-Lichttherapie trägt bei zur:

  • Verbesserung der Hautflora: schädliche Hautbakterien und Demodex­ Milben, die zu chronischen Entzündungen am Lidrand führen können, werden abgetötet.
  • Verbesserung der Durchblutung durch die erzeugte Wärme geht mit einer effektiveren Durchblutung der Lidranddrüsen und des Bindegewebes einher. Dadurch kann sich auch das Hautbild verbessern.
  • Photomodulation des Stoffwechsels: Die Lichtenergie führt zur Anregung einiger Stoffwechselvorgänge der Haut- und der Liddrüsen. Die Haut produziert mehr natürliche Entzündungshemmer wie Interleukine, etc. Dies führt dazu, dass entzündliche Prozesse vom Körper selbst in Schach gehalten werden und damit die Funktion der Lidranddrüsen normalisieren. Photomodulation ist sozusagen eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe“ des Körpers.Wie funktioniert die IPL-Therapie?

Am meisten profitierten Patienten mit einem sogenannten Rosazea-Hauttyp mit chronischer Lidranddrüsenunterfunktion und Lidrandentzündung (Blepharitis). Nicht hilfreich ist die IPL-Therapie dagegen bei allergischen Formen des trockenen Auges, sowie bei hormonellen Ursachen.

Die IPL-Lichttherapie bekämpft die Ursachen der Blepharitis, regt den Stoffwechsel an, normalisiert den Tränenfilm, verbessert das Hautbild und glättet kleine Fältchen.

Wenn Sie sich für die IPL-Therapie interessieren und weitere Fragen haben, zögern Sie nicht uns danach zu fragen.

Wir führen diese in unserer Praxis durch.

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Wir werden Sie für einen Termin kontaktieren. Bitte bringen Sie Ihre Krankenkassenkarte sowie Brille (wenn vorhanden) zum Termin mit. Sie erhalten Augentropfen zur Pupillen Erweiterung und dürfen danach 2-3 h kein Fahrzeug lenken.