Grauer Star Operation

Leiden Sie unter dem Krankheitsbild «Grauer Star», welches wir bereits unter dem Punkt «Untersuchungen – Grauer Star» erläutert haben, benötigen Sie vielleicht einen operativen Eingriff. Hier erfahren Sie, was genau Sie dabei erwartet und was die neue Behandlungsmöglichkeit mit dem Femtosekundenlaser ausmacht. Informieren Sie sich hier vorab über das Vorgehen bei einer Grauer Star Operation.

Wieso eine «Grauer Star»-Operation notwendig ist

Dieses Krankheitsbild trübt die Linse des Auges und es legt sich ein Schleier über unser Bild, welches der Sehnerv an das Gehirn sendet. Diesen Schleier können Ärzte nicht durch eine Behandlung entfernen. Stattdessen muss die Linse Ihres Auges durch eine Kunststofflinse ersetzt werden. Dies erfolgt in einem operativen Eingriff.

Vorgehen bei der «Grauer Star»-Operation

Bei der Staroperation wird durch einen kleinen Schnitt am Rande der Hornhaut ein Instrument in das Auge eingeführt, mit dem durch Ultraschall das harte Linseneiweiss zerkleinert und abgesaugt wird. Die Kapsel der Linse und ihre natürliche Aufhängung am Strahlenkörper werden im Auge belassen und nehmen sodann die Kunstlinse auf, die durch den gleichen Schnitt implantiert wird.

Heute gibt es für die Routine-Staroperation eine Vielzahl von Kunstlinsen-Typen, die sich durch kleine technische Details unterscheiden. Wir verwenden fast ausschliesslich moderne faltbare Kunstlinsen, die nur einen kleinen Schnitt erfordern und eine schnelle Wundheilung ermöglichen. Für besondere Situationen (sekundäre Implantation, defekte Linsenkapsel, Irisverletzungen) verfügen wir über spezielle Kunstlinsen, die den individuellen Erfordernissen angepasst sind.

Fragen und Antworten zum Thema

Wann wird heute die Staroperation empfohlen?

Das Ziel der Staroperation ist es, das Sehvermögen des Patienten zu verbessern und ihm eine möglichst normale und sichere Teilnahme am täglichen Leben zu ermöglichen.

Die Operation der Katarakt ist die intraokulare Operation, welche weltweit am häufigsten durchgeführte wird. Operationssysteme und Techniken wurden so weit entwickelt, dass Schnittgrössen minimiert, die Eingriffsdauer verkürzt und Komplikationsraten enorm gesenkt werden konnten.

Die Operation des Grauen Stars wird grundsätzlich in Tropfbetäubung durchgeführt.

Was passiert, wenn der Graue Star nicht operiert wird?

In den meisten Fällen passiert nicht viel. Das Sehen wird langsam immer schlechter, evtl. bis zur völligen Erblindung. In seltenen Fällen kann es sein, dass der Graue Star beginnt sich aufzulösen und schmerzhafte Entzündungen oder gefährliche Steigerungen des Augendrucks auslösen. Auch andere sehr seltene Komplikationen können ohne Behandlung auftreten. Bei weitsichtigen Patienten, deren Augenlänge meistens kleiner als „normal“ ist, kann es durch die zunehmende Linsendicke zu einer langsamen Verlagerung der Iris nach vorn und zu einem plötzlichen (sehr schmerzhaften) Glaukomanfall (Grüner Star) kommen, an dem das Auge erblinden kann. 

Welche Kunstlinse wird implantiert?

Heute steht als Resultat der Erfahrungen aus 50 Jahren Kunstlinsenimplantation und der ständigen Weiterentwicklung ein großes Spektrum verschiedener Linsentypen und Korrekturverfahren zur Verfügung, die den Operateur (und den Patienten) vor die Qual der Wahl stellen.

 

Schlussendlich wird darauf abgezielt das – für Sie – optimal angepasste Resultat zu erzielen. Dies unter Berücksichtigung der Gegebenheit Ihres Auges. Denn Augen sind nicht alle identisch, oder einfach gesagt: einige Leute brauchen eine Brille, haben schon immer eine gebraucht oder brauchen keine. Dementsprechend wird der Augenarzt und das Praxisteam Sie beraten, welche Linsen für Sie in Frage kommen und weshalb. Der Hauptunterschied der künstlichen Linsen besteht darin, dass einige so gemacht sind, dass Sie in einer, zwei oder mehreren Distanzen scharf sehen oder in Sonderfällen eine hohe Hornhautverkrümmung auskorrigieren. Umso mehr die Linse «können muss» um Ihren Ansprüchen zu entsprechen, desto teurer wird das Implantat.

 

Die Standardlinse, die nur eine Distanz auskorrigiert, zudem schlechteres Kontrast- und Farbsehen als bei einer «Premiumlinse» hervorbringt, wird von der Krankenkasse übernommen. Alles was darüber hinaus geht, ist nicht krankenkassenpflichtig.

Diverse Katarakt-Operationsmethoden

- Femto-Sekundenlaser versus konventionelle Phakoemulsifikations-Methode
- Zepto-Verfahren

Der Femtosekundenlaser unterstützt den Operateur lediglich bei den Hornhautschnitten, der Eröffnung der Linsenkapsel und beim Vor-Zerkleinern der Linse. Der Ablauf dieser Laseroperation des grauen Stars ist im Prinzip vergleichbar mit dem der manuellen Operation.

Jedoch wird durch den Femtolaser ein selbstschließendes Schnittprofil in der Hornhaut erstellt, welches eine schnellere Wundheilung begünstigt, zum anderen das Risiko einer durch den Operateur hervorgerufenen neuerlichen Verkrümmung der Hornhaut entgegengewirkt. Mittels des Femtosekundenlasers wird eine präzisere, kreisrunde Eröffnung der Linsenkapsel (die bisher manuell erfolgte) erreicht, welche für eine bessere zentrale Linsenpositionierung ist. Ein Einreißen der Kapsel mit dem Risiko des Abrutschens der Kunstlinse soll so reduziert werden.  Anschließend wird die Linse – ebenfalls mit dem Laser – in kleine Stücke zerteilt.

Bei der konventionellen Operation (Phakoemulsifikation) resultiert diese Zerteilung aus dem Einsatz von Ultraschallenergie, die vom erfahrenen Operateur dosiert eingesetzt werden muss, um das Auge nicht zu schädigen.

Bei fortgeschrittenen Grau Star-Formen ist im Allgemeinen mit einer höheren Operations-Komplikationsrate zu rechnen als bei den frühen Grau-Star-Formen – egal welche Methode gewählt wird.

Durch die Femto-Zerkleinerung des Linsenkernes resultiert eine Reduktion der benötigten Ultraschallenergie gegenüber der Standard-Katarakt-Operation. Dies führt zu einer Schonung des umliegenden Gewebes demnach auch zu weniger Komplikationen nach der OP.

Während des Eingriffs besteht zusätzlich die Option der Korrektur einer Hornhautverkrümmung (=Astigmatismus) durch oberflächliche Laserschnitte in die Hornhaut (sog. antiastigmatische Entlastungsschnitte). Damit wird ebenfalls eine postoperative Verbesserung des Rohvisus (= Verbesserung der Sehschärfe ohne Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur) möglich, was jedoch nicht als Brillenlosigkeit zu verstehen ist!

Bei Augen mit weiteren Begleiterkrankungen des Auges kann die Femtosekundenlaser-gestützte Technik Operationsrisiken verringern. Hier ist die „abgespeckte“ Variante, der Zepto-Einsatz zu erwähnen, durch den eine kreisförmige Eröffnung der Linsenkapsel erfolgt, die zu einer grösseren Stabilität führt.

Das Zepto-Verfahren ist deutlich preisgünstiger als der Einsatz vom Femto-Laser.

Die Abrechnung für die Behandlung mit dem Femtosekundenlaser oder Zepto erfolgt separat. Welche Kosten genau durch den Patienten zu tragen sind, variiert von Klinik zu Klinik.

Der Unterschied zur klassischen Kataraktoperation

Der Unterschied zwischen der Femto-Laseroperation und der klassischen Operation (Phakoemulsifikation)des grauen Stars besteht darin, dass der Operateur bei der Laseroperation folgende Schnitte mithilfe eines Femtosekundenlasers durchführt, die bisher manuell angelegt wurden:

Ergebnisse aus der Forschung

Zur Metaanalyse: Eine Metaanalyse ist eine Zusammenfassung von verschiedenen Untersuchungen zu einem wissenschaftlichen Forschungsgebiet. In diesem Zusammenhang wird untersucht, ob ein Effekt zwischen Femto-Katarakt-Operation versus manueller Methode vorliegt und wie gross dieser ist, sprich welche Methode besser abschneidet.

Hierfür wurde eine grossangelegte Metaanalyse mehrerer – von Fachleuten geprüften – Studien, die im September 2016 beim Europäischen Kongress der Katarakt- und Refraktivchirurgen präsentiert wurde, angelegt, die die Laseroperation mit der manuellen Operation des Grauen Stars verglichen hat.

Die Metaanalyse der Augenklinik der Universität Frankfurt untersuchte 34 Studien, in denen die Sehergebnisse von 6’492 Augen, die mit dem Femtosekundenlaser operiert wurden, mit denen von 6’707 Augen verglichen, die mit der manuellen Methode operiert wurden.

Das Fazit lautete: Die Femtosekundenlaser-assistierte Operation des Grauen Stars hat vergleichbare Vorteile und Risiken wie die manuelle Kataraktoperation. Insgesamt scheint die Laseroperation der manuellen Methode etwas überlegen zu sein.

Wie soll die Therapie durchgeführt werden?

Neben den zahlreichen Vorteilen der Femto-Katarakt-Operation birgt die Behandlung auch einige Nachteile und es kann zu Komplikationen kommen. Für einige besondere Patientengruppen eignet sich die Femtosekundenlaser-gestützte Katarakt-Operation nur mit Einschränkungen, möglicherweise auch überhaupt nicht.

Parkinsonpatienten müssen eventuell in Vollnarkose operiert werden. Ebenso erschwerend für eine Femtosekundenlaser-assistierte Operation des grauen Stars sind ausgeprägte Wirbelsäulenerkrankungen, die zu Versteifungen und damit zu einer schwierigen Lagerung des Patienten unter dem Laser führen. In jedem Fall dauert die Femto-Phako etwa doppelt so lang wie ein normaler Linsentausch, weil das Zerkleinern in zwei Abschnitte geteilt wird: Zunächst wird die Linse mit dem Femtosekundenlaser bearbeitet, anschliessend muss sie abgesaugt werden. Im Anschluss folgt die Implantation der Kunstlinse. Darüber hinaus kann es trotz des Einsatzes des Lasers zu einer Schädigung des Kapselsacks kommen, weil der Operateur noch einen Teil der Linse manuell zerkleinern muss.

Was mit einer Femto-Katarakt-Op praktisch ausgeschlossen ist, ist das Risiko einer dekompensierenden Hornhaut aufgrund von reflektierenden Schallwellen, die bei der herkömmlichen Ultraschall-Operation entstehen und die, welche die Zellen der Innenseite der Hornhaut schädigen, sodass es ggf. dadurch zu einer sogenannten Hornhautdekompensation kommen, die im schlimmsten Fall eine Hornhaut-Transplantation nach sich ziehen kann. Bei einer Femto-Katarakt-Operation ist dieses Risiko nahezu ausgeschlossen.

Ein weiterer Nachteil der Katarakt-OP mit dem Femtosekundenlaser sind die Zusatzkosten. Ebenfalls ungeeignet für die Femto-Phako sind Patienten, deren Pupillen sich nicht medikamentös erweitern lassen. Hier kann der Femto-Laser keine genug grosse Eröffnung der Linsenkapsel schneiden, noch kann er nicht genug in die Linse eindringen, wodurch eine optimale Zerkleinerung nicht gewährleistet ist. Die für den Patienten entstehenden Kosten sind deutlich höher als bei den herkömmlichen Eingriffen. Dies liegt zum einen am operativen Aufwand, zum anderen an den hohen Kosten für Anschaffung und Wartung des Lasers sowie der Verbrauchsmaterialien.

Der Femtolaser ist ein reiner „Schnittlaser“, deshalb kann damit keine Linsenentfernung vorgenommen werden. Bei der Femto-Cat nimmt der Laser in der Regel 3 Schnitte in die Hornhaut vor, schneidet dann einen Ring in die Linsenkapsel und führt Schnitte in die Linse aus, damit die anschließende Absaugung der Linse (z.B. mit dem Ultraschall) leichter erfolgen kann. Für die Schnitte in der Hornhaut und in der Linse mittels eines Femtolasers benötigt man relativ hohe Energieabgaben. Dies mag auch der Grund sein, warum die Erholungszeit nach einer Femto-Katarakt-Operation bei einigen Patienten im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren sogar länger ist. Besonders dann, wenn nach dem Femtolasereinsatz weitere Energie mittels Ultraschall ins Auge abgegeben werden muss, um die Linsenteile zu zertrümmern und abzusaugen.

Das heisst, dass die Einführung des Femtosekundenlasers, der die Operationsschritte bis zur Kernfragmentierung laserassistiert durchführt, den Einsatz des Ultraschalles nicht ersetzt. Ein herkömmliches Ultraschalloperationssystem wird nach wie vor zur Aufarbeitung und Aspiration des Kernes beziehungsweise der Kernteile benötigt.

Bis jetzt konnte kein Beweis erbracht werden, dass die Femto-Katarakt-Operation tatsächlich eine höhere Sicherheit oder eine höhere Gewebeschonung im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren erbringt.

Der Nanolaser (= 1 millionster Teil eines Millimeters)

Das Nanolasersystem ermöglicht erstmals die Durchführung der Kataraktoperation ohne den Einsatz von Ultraschall. Im Vergleich zur bisherigen Technik der Phakoemulsifikation ist es mit dem Nanolaser möglich, die getrübte Linse direkt aufzulösen und abzusaugen. Dadurch wird nur ein Bruchteil der Energie in das Auge abgegeben, sodass es zu keiner Wärmebelastung und somit weder zu thermischen noch zu mechanischen Gewebeschädigungen kommt. Damit bestehen ideale Voraussetzungen dafür, dass die Heilung optimal verläuft und die endgültige Sehschärfe nach der Operation schnell erreicht wird. Auch findet keine direkte Emission von Laserlicht im Auge statt. Dies macht das Verfahren so schonend und man spricht daher auch vom Kaltlaser-Verfahren. Allerdings bedürfen harte Kerne weiterhin des Einsatzes eines Ultraschallsystems. Der Nanolaser nimmt keine Schnitte vor; der Linsenkern wird durch Photofragmentation entfernt. Die Kosten sind mit den üblichen Mehrkosten für die Femtolaser assistierte Cataract-Operation vergleichbar. Hierin sind auch die Kosten für die Einmalsonden des Lasers enthalten.

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